hinaufbog. Hier aber entschlüpften Beide dem Gedränge, und während Elke auf ihre Kammer ging, stand Hauke hinten vor der Stallthür auf der Werfte und sah, wie der dunkle Menschentrupp allmälig nach dort hinaufwanderte, wo im Kirchspielskrug ein Raum für die Tanzenden bereit stand. Das Dunkel breitete sich allmälig über die weite Gegend; es wurde immer stiller um ihn her, nur hinter ihm im Stalle regte sich das Vieh; oben von der Geest her glaubte er schon das Pfeifen der Clarinetten aus dem Kruge zu vernehmen. Da hörte er um die Ecke des Hauses das Rauschen eines Kleides, und kleine feste Schritte gingen den Fußsteig hinab, der durch die Fennen nach der Geest hinaufführte. Nun sah er auch im Dämmer die Gestalt dahinschreiten und sah, daß es Elke war; sie ging auch zum Tanze nach dem Krug. Das Blut schoß ihm in den Hals hinauf; sollte er ihr nicht nachlaufen und mit ihr gehen? Aber Hauke war kein Held den Frauen gegenüber; mit dieser Frage sich beschäftigend blieb er stehen, bis sie im Dunkel seinem Blick entschwunden war.
Dann, als die Gefahr sie einzuholen vorüber
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)