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Vierter Abschnitt.
Fortsezung des Mährgens von der Tonne.

Ich habe den Leser mit vieler Mühe und Arbeit nunmehro auf einen Zeitpunkt gebracht, woselbst er von sehr wichtigen Veränderungen hören wird. Denn kaum hatte unser gelehrte Bruder eigen Dach und Gemach, so fieng er an eine vornehme Mine zu machen, und sehr groß zu thun; so gar daß ich befürchten muß, der geneigte Leser werde unsern Helden künftig schwerlich mehr erkennen, obschon er beliebet haben mag, sich vorhin einen ziemlich hohen Begrif von der Sache zu machen; so gar anders siehet derselbe izt in seiner Aufführung, Kleidung und Mine aus.

Er sagte zu seinen Brüdern: Er wollte ihnen hiemit zu wissen gethan haben, daß er der älteste unter ihnen, und folglich des Vaters einziger Erb wäre. Und bald darauf wollte er ihnen nicht weiter erlauben, ihn Bruder zu nennen, sondern verlangte, daß sie Monsieur Peter, hernach Vater Peter, und endlich gar Milord Peter an ihn kommen sollten.[1]


  1. In diesem Abschnitt wird auf die Herrschaft gezielet, welche sich der Römische Papst angemasset, ingleichem auf die Macht und Güter, die er nach und nach durch allerhand Kunstgriffe bekommen hat.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)