Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Man erlaube mir also, zur Beföderung eines so nüzlichen Werks hier kürzlich einige wenige Punkte zu berühren, die denen sublimen Köpfen, welche bestellet werden sollen, an einem solchen vollständigen Commentarius über dieß Wunderbuch zu arbeiten, vortreflich werden zu statten kommen. Ich melde ihnen denn erstlich, daß ich in die Zahl O[WS 1] mit sieben multipliciert und durch neun dividiert, ein sehr grosses Geheimniß versteket habe. Ferner, wenn ein andächtiger Rosencreuzer drey und sechszig Morgen nach einander andächtig und mit einem starken Glauben betten, und sodann gewisse Buchstaben und Sylben, nach der in dem zweyten und fünften Abschnitt gegebenen Anweisung versezen wird, so kann er versichert seyn, daß diese Buchstaben und Sylben ein ganz unfehlbares Recept für das Opus magnum enthalten werden. Endlich wer sich die Mühe nehmen will nachzuzehlen, wie vielmal jeder Buchstabe in dem ganzen Buch vorkomme; anbey den Unterscheid dieser verschiedenen Zalen genau bemerken, und die wahre eigentliche Ursach eben dieses Unterscheids fleißig untersuchen wird, der wird durch die in dem Produkt enthaltenen Entdekungen für seine Mühe reichlich belohnt werden. Alsdenn aber muß er sich vor Bythus und Sige in Acht nehmen, und wol zusehen, daß er die Eigenschaften der Acamoth nicht vergesse; A[1] cuius lacrymis humecta prodit substantia, a risu lucida, a tristitia solida, & a timore mobilis.[WS 2] Wobey[2] Eugenius Philalethes einen Fehler geschossen, den man ihm nicht zu gut halten kann.
Anmerkungen (Wikisource)
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)