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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/300

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konnte eine solche Last nicht ertragen, und sank daher bis auf den Grund darnieder. Dreymal bemühete sich die Biene aus allen Kräften davon zu kommen, und dreymal erbebete das Centrum der Burg. Die Spinne fühlete diese erschreklichen Erschütterungen, und glaubte anfangs nichts anders, als daß die Natur sich ihrem Untergange näherte, oder daß Beelzebub[1] mit allen seinen Legionen gekommen wäre, den Tod so vieler tausend seiner Unterthanen, welche sie umgebracht und gefressen hatte, zu rächen.

Nichts destoweniger faßte sie Muth, und nahm den Entschluß sich heraus zu wagen, und ihrem Verhängniß entgegen zu gehen. Indessen hatte sich die Biene von ihrem Nez wieder loß gemacht, und an einen sichern nicht weit entlegenen Ort gesezet, wo sie beschäftigt war ihre Flügel zu reinigen, und von den Spinneweben die noch daran hiengen, vollends zu befreyen. Mittlerweile war die Spinne herausgekommen, und als sie die schreklichen Oefnungen, den Ruin, und die Zerstörung ihrer Festung wahrnahm, kam sie beynahe ganz von Sinnen, tobete und fluchte wie ein toller Mensch, und schwoll vor Zorn dergestalt auf, daß sie hätte bersten mögen.

Endlich ward sie der Biene gewahr, und da schloß sie sehr weislich von den Würkungen auf die Ursache. Du verfluchtes Hurkind! schrie


  1. Beelzebub, nach einiger Erklärung ein GOtt der Fliegen.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)