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Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Zweyter Abschnitt.
Es war einmal ein Mann, der hatte drey Söhne[1] von einer Frau, und alle hatte sie ihm zu gleicher Zeit geboren, dergestalt, daß auch die Wehemutter selbst nicht gewiß sagen konnte, welcher der älteste wäre. Ihr Vater starb als sie noch jung waren. Vor seinem Ende ließ er sie noch an sein Bette kommen, und sprach folgendes zu ihnen:
Lieben Söhne! Ich habe niemals nach Reichthum getrachtet, und war auch nicht dazu geboren. Daher ich lange nachgedacht, wie ich euch dessen ungeachtet, etwas gutes und nüzliches hinterlassen möchte; zulezt habe ich nach vieler Mühe und nicht ohne geringe Kosten jedem von euch ein neues Kleid[2] verschaft. Hier sind dieselben. Wisset
- ↑ Durch die drey Söhne werden die drey Kirchen verstanden, die Römische, Lutherische und Reformierte. In so fern aber der Verfasser besonders auf sein Vaterland siehet, so hat er nebst dem Papsttum die Engländische Kirche, und die Preßbyterianer im Augenmerk.
- ↑ Die Kleider bedeuten den Glauben und die Lehre der christlichen Religion, welche von ihrem weisen und göttlichen Stifter, für alle Zeiten, Personen, Oerter, und Umstände gerecht gemachet ist.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)