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unterschoben, oder zum wenigsten bloß für ein neues Projekt des Herrn Woods selbst, welches er einem Staatsminister hat zulegen wollen, damit es in Irrland desto leichter möchte angenommen werden.

Nun aber will ich unwiderssprechlich darthun, daß der Herr Walpole diesem Woodischen Projekt entgegen, und ein vollkommener Freund von Irrland seyn muß, bloß aus diesem unumstößlichen Grunde; weil man ihn überall für einen klugen Mann, und für einen geschikten Minister hält, der bei allem, was er thut, den wahren Nuzen seines Herrn des Königs sucht; und daß, wie seine Redlichkeit ihn über alle Bestechungen, so sein hoher Stand ihn auch über alle Versuchungen weit hinaus sezen. Ich halte deswegen dafür, daß wir von dieser Seite ganz sicher und nimmer genöthigt seyn werden, uns einer so hohen und fürchterlichen Gewalt zuwidersezen, sondern daß man uns in dem Besize unsrer hölzernen Schuhe und unsrer Erdapfel, vom Donner so weit entfernt als vom Jupiter,[1] ruhig werde bleiben lassen.

Ich bin, liebe Landesleute,
Euer
Euch liebende Mitunterthan,
Mitbedrängter Freund, und
gehorsamer Diener,
M.B.

den 13. Weinm.
     1724.


  1. Procul a Jove, procul a fulmine.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)