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V.
Schreiben
an den
preiswürdigen
Lord Burggraf Molesworth.[WS 1]


Sie reden giftig wider mich allenthalben, und streiten wider mich ohne Ursache.

Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich, ich aber bete.

Sie beweisen mir Böses um Gutes, und Haß um Liebe.

Ps. CIX. 3, 4, 5.     

Lasse dich nicht verlangen Richter zuseyn, denn durch dein Vermögen wirst du nicht alles Unrecht zurechtbringen, du möchtest dich entsezen für einem Gewaltigen und das Recht mit Schanden fallen lassen.

Richte nicht Aufruhr an in der Stadt, und hänge dich nicht an den Pöbel.

Auf daß du nicht tragen müssest zweifältige Schuld, denn es wird keine ungestraft bleiben.

Sirach Cap. VII. 6, 7, 8.     

Non jam prima peto Mnestheus, neque vincere certo,
Quanquam o! sed superent, quibus hoc, Neptune dedisti.[WS 2]

  1. Robert Molesworth (1656–1725)
  2. Vergil: Aeneis V. 194–195. Übersetzung Ludwig Neuffer, Virgils Werke, 1. Band, 3. Auflage, Stuttgart 1855:
    Nicht das Erste verlangt Mnestheus, nicht Sieg zu erkämpfen;
    Zwar, o gelängs! doch es siege, wem du es verleihst, o Neptunus!
    Aber, die Letzten zu seyn schämt euch! Da sieget, ihr Männer,
    Wendet die Schmach! – Nun strengen sich alle mit äußerster Kraft an, Google
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/121&oldid=- (Version vom 1.8.2018)