und mit nach Hauß zu nehmen; findet sichs aber: daß das Kind künftig seine Lection wohl kan, so wird sein Name abermahls den Schülern bekant gemacht, und zu erkennen gegeben: daß es seine Lection wohl gekönt habe, und nichts gefehlet. Alsdann ruffen sie Fleissig! über ihn auß. Wann dieses geschehen: so wird sein Name an der faulen Schüler-Tafel ausgelöschet; und die vorige Missethat ist vergeben.
Was die Kinder betrifft so im buchstabieren sind: solche werden auch taglich auf die Probe gestellt wegen der Aussprach. Welche, ob sie wohl im buchstabieren bey dem Aussagen, wo ein Wort mehr als eine Sylbe hat, alles im ausprechen nachholen müssen, so findet sichs doch zuweilen in der Probe, daß sie, ob sie wohl die Buchstaben ordentlich wissen zu nennen, aber wegen Ermanglung der Ausspruch nicht so bald ans lesen können gesetzt werden. Zu dem Zweck desto eher zu kommen, so muß das Kind seine Lection nochmahls repetieren; und solches geschiehet auf folgende Art. Das Kind gibt mir das Buch: Ich buchstabiere, und es muß aussprechen: kan es aber nicht geschwind damit fort, so muß ein anderes seines gleichen die Aussprache thun; dadurch höret es doch, und lernet den Unterscheid, wie es sich im aussprechen nach dem Buchstaben, und nicht nach seiner eigenen Meynung richten muß.
Was die A. B. C. Schüler anbelangt, solchen die Buchstaben am ersten bekannt zu machen, wäre der nächste Weg, ihnen erstlich nur eine Reihe aufzugeben, um solche vor- und hinterwärts zu lernen und zu prüfen, um sie den Buchstaben besser nennen und kennen zu lernen; damit sie das a b c nicht zuerst auswendig lernen, wann man nur ein Kind in der Schul hätte. Hat man aber mehr dergleichen: so laß ich sie das a b c nach einander aufsagen, aber wann das Kind aufgesagt hat, so frage ich es: Ob es mir nicht den Buchstaben (welchen ich dann sage) mit dem Finger zeigen könne? finde ich, daß das Kind blöde oder unwissend, so frage ich ein anderes seines gleichen, oder so viel ihrer sind. Welcher Finger den Buchstaben am ersten anzeiget, solchen Finger ergreiffe ich mit der Hand, und halte denselben so lang, bis ich vor solch Kind einen Strich mit Kreide gemacht; alsdann frage ich wieder nach einem andern Buchstaben, u. s. f. Welches Kind nun den Tag über die meisten Striche bekommen hat, das hat auch die meisten Buchstaben angezeigt; solchem bin ich auch etwas
Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/55&oldid=- (Version vom 6.1.2019)