langweilig und philiströs. Natürlich schlug oft die Stunde, wo diese beständig vom glücklichen Zufall abhängigen Hazardeure bei der Schöneberg’schen Solidität Hilfe suchten und diese Stunde des Hilfesuchens hätte wohl noch öfter geschlagen, wenn nicht der vorsichtige alte Handelsherr, so gern er sonst half, den gewohnheitsmäßigen va banque Spielern gegenüber, eine weise Zurückhaltung beobachtet hätte. Diese Tugend klugerwägender Zurückhaltung war wohl im Zusammenhang damit, daß die Schönebergs keine baltischen Pommern, sondern echte Kinder unserer Mark waren, was sich mir aus Ausgangs des vorigen Jahrhunderts von einem Mitgliede der Familie gemachten Tagebuchaufzeichnungen ergiebt.
Danach stammten die Schönebergs aus Berlin, wo, zu Zeiten des ersten Königs und unter dessen Nachfolger, der Ahnherr des nach Pommern hin verschlagenen Zweiges der Familie wohnte. Derselbe war Servicerendant und Kirchenvorsteher an der Marienkirche. Sein Sohn trat dem Kirchlichen noch näher und wurde Prediger zu Biesdorf, wenige Meilen von Berlin, wo ihm von seiner Frau geb. Meerkatz 15 Kinder geboren wurden. Einer der Söhne, Kaufmann geworden, ging als solcher erst nach Stargard, dann nach Swinemünde, woselbst
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)