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Einer Todten.
1.
Du glaubtest nicht an frohe Tage mehr,
Verjährtes Leid ließ nimmer dich genesen;
Die Mutterfreude war für dich zu schwer,
Das Leben war dir gar zu hart gewesen. – –
5
Er saß bei dir in letzter Liebespflicht;Noch eine Nacht, noch eine war gegeben!
Auch die verrann; dann kam das Morgenlicht.
Mein guter Mann, wie gerne wollt’ ich leben!
Er hörte still die sanften Worte an,
10
Wie sie sein Ohr in bangen Pausen trafen:Sorg für das Kind – ich sterbe, süßer Mann.
Dann halbverständlich noch: Nun will ich schlafen.
Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)