Seite:Thomas Lirer Schwäbische Chronik.djvu/22

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Item allso was Jurgo vnd Hego in ainem weiten tal vnd land. vnd bawten auff ainem starcken berg ain vesten die hiessent sie Heü vnd das land darumb Hego nach ym. Vnd der kayser Kurio het sein tochter ertöt. vnd úber die zinnen aus geworffen. wann er fand sie bei seinem capelan. die hieß Cleopha. die ander hieß Magdalena. der gab er künig Steffan von Ytalia. der lebt nit lang. Vnd sie was bey ir muotter biß sie gestarb. Darnach nam sie ain anderen man. der hieß graff Dolmus von Maliers aus Franckreich. Nun het Hego ain frawen genomen. die was Columbans tochter. der auch von Rom vertriben was worden. von deß glauben wegen. vnd bawt deß ersten Kumb. Der het ain bruoder der was der erst bischoff zuo Kumb. Er het auch zwen sün vnd ain tochter. ainer hieß Petrus. der ander Johannes. die tochter hieß Cleopha. vnd was ain sälige iungkfraw vnd wolt kain man nemen. Nun was sie gar schön vnd het gar vil anfechtung von den herren vnd der welt. Die bat vnser frawen das sie vngestalt würde. vnd nit úberwunden von der welt. Allso ward die feltsiech. vnd bauet mit irem guot vnd klaineten ain kloster gehaissen Wetenfeld. da ligt sie begraben. Vnd Petrum iren bruoder nam Hego vnd macht yn sein erben. dann er kain kind het. vnd ward bischoff zuo Mentz. Nun was Wartaw ain groß man. vnd bawt ain vesten die nannt er nach ym Wartaw. vnd bawt auch an den tieffen see ain tuorn den nannt er End. Nun was er gar ain seltzam wunderlich man das ym niemant sein tochter wolt geben. Vnd starb allso on leibs erben.


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 10v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)