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Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/44

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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben

Stern- und Händegucken hat Fleisch und Blut nichts zu schaffen, und ihr könnt mir glauben, wo der Teufel nicht eines von diesen beyden wenigstens zur Decke nehmen kann, da bleibt er gewislich weg. Nein, wenn ihr denn doch etwas sagen wollt, so sagt lieber, es verräth eine Schwachheit des Verstandes bey dem Juden, und da will ich gerne schweigen, nicht als wann ich euch recht gäbe; gar nicht. Sondern weil mich dieses nichts angeht, hier will ich nur beweisen, daß er ein guter Bekehrter sey und bey Bekehrungen haben wir ja mit dem Verstande nichts zu thun. Ein Lahmer am Verstande kann so gut selig werden, als ein Lahmer am Leibe. Ja man hat durch vielfältige Erfahrung befunden, daß ein etwas stumpfer Verstand, oder die Art Leute, von denen man zu sagen pflegt, sie hätten das Pulver nicht erfunden, zur Bekehrung und geistlichen Behandlung die fähigsten sind. Der Wurm des Zweifels nagt sie nicht und der Geist des Widerspruchs plagt sie nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. , Berlin 1773, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)