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ohne Vergleich darunter am aufgeklärtesten, und es ist am meisten bebaut und urbar gemacht. Im Erzstifte Cölln haben noch immer Bigotterie und Aberglauben ihren Thron, und es sieht darinn in Rücksicht auf den Anbau des Landes am wildesten aus. Trier schwebt hierinn, so wie in Schritten der Aufklärung, zwischen beiden.

Die vornehmsten Produkte des hiesigen Erzstiftes sind nach dem Weine, Getraide, Obst und Gemüß. Ersterer in einer der besten Gattungen im ganzen Deutschland. Sonst hat das Erzstift noch eine vortreffliche Viehzucht, auch an Mineralien keinen Mangel. Das Kupferbergwerk in der Gegend von Aschaffenburg ist stets einträglich, so wie die Salzsud zu Orb einen ansehnlichen Gewinnst abwirft. Den größten Theil des Holzes zieht es aus dem Spessart und Odenwalde. Schade für das schöne Land, daß es nicht zusammen grenzt. Wie schön könnte ein Theil dem andern mit Produkten aushelfen. Das Eichsfeld lieferte alsdann dem Erzstifte Flachs und Hanf und den kleinen Ueberrest seiner Früchte, da dieses jenem mit Wein behülflich wäre.

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/23&oldid=- (Version vom 20.7.2023)