Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gewinnst des Landes von der Schiffahrt und den Zöllen beläuft sich auf 60000 Fl., so wie der von dem Weine, Getraide und den Bergwerken sehr beträchtlich ist. Unter dem itzigen Kurfürsten hat der Handel ungemein zugenommen, so, daß man den Betrag dieser Gegenstände mit Einschuß der Rheinschiffahrt auf 1 ½ Mill. Gulden rechnen kann. – Die hiesige Jubilat- und Herbstmesse, die Kurfürst Johann Friedrich Karl gestiftet hat, haben nicht viel zu bedeuten. Das benachbarte Frankfurth thut der Stadt hierinn einen gewaltigen Abbruch. Dies im Allgemeinen, nun etwas im Besondern.

Der Häuser- und Straßen-Bau ist in Mainz sehr verschieden. Winklichte Gassen und alte Einsturz drohende Häuser sind die Hauptzüge der sogenannten alten Stadt. Da findest du fast kein einziges Gebäude, das einer Auszeichnung werth wäre, keinen einzigen Gegenstand, der deine Aufmerksamkeit auch nur auf einige Minuten fesseln könnte. Um so schöner ist aber der obere Theil der Stadt, besonders da, wo die kurfürstliche Residenz liegt. Die 3 Bleichen, die sich auf 720 Schritte in parallelen Linien von der Residenz bis zum Münsterthore

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/25&oldid=- (Version vom 23.11.2023)