der Lebensweise, dem Bau des Telson und der Lage des Facettenauges besteht. Er zeigte, daß bei einer im Boden wühlenden Lebensweise die Facettenaugen der Gigantostraken auf der Rückenseite des Tieres, vom Rande des Cephalothorax entfernt liegen, daß gleichzeitig das Telson gestreckt stachelförmig ist und als Hilfsmittel beim Einwühlen im Meeresboden wichtig wird (Fig. 8). Ein anderer Typus der Gigantostraken ist der schwimmende, der, wie Dollo ausführte, sowohl durch flossenförmiges Telson, wie durch marginale Facettenaugen gekennzeichnet ist (vergl. Fig. 9).
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Fig. 7. Esarcus scorpionis Grote u. Pitt, vom Rücken gesehen, × ⅓, circa. Nach Clarke u. Ruedemann, 1912, Tab. 27. |
Damit sind diese Merkmale als Anpassungsmerkmale erkannt, die dann aber leicht die Folge konvergenter Entwicklung sein können und daher, wenn sie uns auch die Entwicklungsreihen verständlich machen, doch als Zeichen der Verwandtschaft nicht ohne Vorsicht herangezogen werden dürfen (vgl. Dollo, 1910, S. 405). Wir weichen von Dollo insoweit ab, als wir von einer skorpionidenähnlichen Form ausgehen, die weder der schwimmenden noch der wühlenden Lebensweise besonders angepaßt war, aber die marginale Lage der Facettenaugen und das gebogene stachelförmige Telson von den landbewohnenden Stammformen übernommen hatte. Diese Tiere müssen wohl bodenlebend gewesen sein, noch ohne besondere Anpassungen an das neue Medium, d. h. mit zunächst ganz geringem Wühl- oder Schwimmvermögen, wie es eben bei einem zum Wasserleben übergehenden Landtiere von Skorpionidenbau
Jan Versluys: Die Abstammung und Differenzierung der Gigantostraken. Gebrüder Borntraeger, Berlin 1923, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Versluys_Abstammung_und_Differenzierung_Gigantostraken.djvu/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)