Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/107

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

visitirt, und wenn sie nicht nach der Vorschrift gefüllt waren, so folgten große Strafen.

Es mußte dem Hochmeister nahe gehen, diese Städte gleich in ihrer ersten Entstehung von dem Feinde heimgesucht zu sehen. Er suchte ihnen nach einem solchen unglücklichen Vorfalle immer wieder aufzuhelfen, wo er konnte. Aber die immerwährenden feindlichen Unruhen waren Ursache, daß kein Landbewohner gern in diese Städte zog, wo er oft manche Woche eingeschlossen, und seine Arbeiten zu vernachlässigen gezwungen war. Dadurch wurde der Hochmeister veranlaßt, noch besondere Belohnungen für diejenigen auszusetzen, die in den neuen Städten Häuser bauen würden. Bisweilen geschah es auch, daß dadurch Fremde, besonders Kreuzfahrer aus Teutschland, angelockt wurden, sich hier anzubauen. Sie stunden hier viel besser, als in ihrem Vaterlande, wo sie von grausamen Lehnsherren auf alle nur mögliche Art gequält wurden. Die Bauern hatten zwar auch Hofdienste zu verrichten, aber die Ritter waren hier viel menschlicher, als an der Elbe und am Rhein, und die Städtebewohner waren ganz frey davon. Was der Komtur sich im Kriege leisten ließ, waren