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einen Vergleich zu vermitteln suchte. Aber diese hatten den gemessensten Befehl, die Sache nach dem Wunsche des Hochmeisters zu entscheiden. Der Bischof war damals in Avignon, und kam auch nicht wieder zurück, um diesen verhaßten Vergleich nicht unterzeichnen zu müssen. Sein Nachfolger, Heinrich von Sorenbaum, trat aber wieder mit dem Orden in Freundschaft. Desto hartnäckiger war der Bischof Wigbold von Culm. Daher ließ ihn der Hochmeister durch den Ritter Hans Kindschen[1] in Kulmsee gefangen nehmen. Er erhielt seine Freiheit nur unter der Bedingung wieder, daß er entweder 4000 Mark bezahlen, oder für die Befreyung von dem Banne sorgen sollte. Er entwischte aber, und starb zu Kölln am Rhein, ohne sein Versprechen zu erfüllen.

Der Muth, den Kniprode während dieses ganzen Handels bewieß, läßt sich eines Theils aus seinen hohen Einsichten und seltenen Regierungstalenten, hauptsächlich aber aus einigen Rechten herleiten, welche die Päbste schon vorher dem Orden ertheilt hatten. Honorius III.

  1. Dusburg, edit. Hartknoch. p. 428.