Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/39

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Beute und verfolgten nicht. Mit aufgeheiterter Miene und ungewöhnlicher Stärke, der Alles weicht, nahm Kniprode das Panier zur Hand, versammelte seine Leute wieder, sprach ihnen Muth ein, drang vor und suchte die Gefahr unter dem feindlichen Haufen. Ein wütender hartnäckiger Kampf. Haufen auf Haufen fielen die Ritter um den Hochmeister. Aber Glück und Ruhm sind der Lohn der Beharrlichkeit. Der Kern von Keistuts Truppen wurde von Kniproden in die Flucht geschlagen. Schindekopf hatte drei Wunden und focht noch an der Spitze seiner Reiterei gegen einzelne Haufen, die auf der Flucht Halt machten, und sich ihm entgegen warfen. Der Sieg war theuer erkauft. Achtzehnhundert von der Ordensarmee lagen todt auf dem Schlachtfelde. Ueber siebenhundert waren verwundet. Erich von Sickingen wurde von Pferden zerquetscht. Die Litthauer hatten an diesem blutigen Tage an dritthalbtausend Kämpfer auf dem Platze gelassen. Viele, die auf der Flucht die Waffen niederwarfen, wurden mörderisch von dem nacheilenden Sieger niedergehauen. Dieser Tag schien das Schicksal des ganzen Krieges zu entscheiden, denn der erste