Seite:Volksbuch für Schleswig Holstein und Lauenburg 1844 091.jpg

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Als nun der Vater gestorben war, machten die Drei unter sich aus, daß dem die Wiese gehören solle, der bei der ersten Matt auf ihr die meisten Schwaden schlüge. Beim Mähen aber in die Wette wurden sie eifersüchtig auf einander, und erschlugen sich zuletzt Einer den Andern mit den Sensen.

Seit der Zeit tanzen auf der Brokenkoogswisch allnächtlich drei Irrlichter herum, die das Wettmähen und den Bruderzwist nachmachen, und eins nach dem andern verlöschen.


Das liebe Brodt.

Von einer tiefen Wiese bei Galhus im Gute Schackenburg geht folgende Sage. – Ein Mädchen hatte aus der Stadt (Mögeltondern) für ihre Mutter Brodt vom Bäcker geholt. Der Rückweg aber war sehr tief, und das Mädchen war geputzt und hatte die neuen Tanzschuhe an, denn es war Sonntag. Wie sie nun an einen Pfuhl kam und ihre schönen Schuhe nicht verderben wollte, legte sie die Brödte hinein und trat daraus, um so trockenen Fußes hinüber zu kommen, aber die Brödte trugen sie nicht, sie wichen unter ihren Füßen und sie versank vor den Augen der Leute, die sie zu retten herbeigekommen waren, indem sie sie vor dem Hochmuth warnte und vor der Verachtung des lieben Brodtes.


Die Unterirdischen.
1.

Auf einem Berge in der Nähe von Kiel haftete einst ein besonderer Segen. Wenn der Bauer dort vom Morgen

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm, Theodor Mommsen: Schleswig-Holsteinische Sagen. Schwers’sche Buchhandlung, Kiel 1844, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volksbuch_f%C3%BCr_Schleswig_Holstein_und_Lauenburg_1844_091.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)