sei Dank, daß es vorüber ist!“ murmelte er, als er zu seinem Freunde zurückkehrte.
Er bückte sich, um sich die Schlittschuhe von den Füßen zu ziehen. Plötzlich entfuhr ihm ein halberstickter Laut, – dann den Obersten, der neben ihm stand, heftig am Arm packend, stieß er hervor: „Herr Oberst! … sehen Sie dort … die schwarze Gestalt, die gierigen Augen …“ Unter die herabhängenden Äste eines Faulbaums deutete er. Der Oberst sah nichts.
„Herr Oberst! …“
Plötzlich, was war das? Der scharfe harte Laut berstendes Eises, dann das zornige Aufrauschen von Wasser, das einen Menschenkörper verschlingt!
„Um Gottes willen, die Doktorin!“ schrie man von allen Seiten – „die Doktorin!“
Rascher als alle andern war Zdenko am Platz; er tauchte unter, hob den Kopf aus dem Wasser, tauchte noch einmal unter … Alles wollte auf den Platz zueilen, alle seine Kameraden ihm nachspringen. Aber es war nichts zu machen – das Eis trug keinen mehr – und einer, der durchbrach, nützte nichts. Alle, die sich ihm näherten, konnten nur hinderlich und verderbenbringend sein.
Ein paar Offiziere waren fortgeeilt, um Eishaken zu holen, damit die Öffnung der Eisdecke erweitert werden könnte. Atemloses Entsetzen …
Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/081&oldid=- (Version vom 1.8.2018)