Seite:Vollmondzauber.djvu/106

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Die raschen, lustigen und langwierigen täglichen Übungen auf dem Exerzierplatz und schließlich ein langer Brief von seiner Cousine, ein Brief voll drolliger Einfälle auf einem Hintergrund von uneingestandener Zärtlichkeit, verdrängten Gina Ginori aus seinen Gedanken.

Er war eben im Begriff, den Brief von Annie zu beantworten, mit schlauer Vorsicht, so daß sein Schreiben der strengen Mama in die Hände fallen könne, ohne Annie zu schaden, als der Oberst zu ihm trat und ihm zurief: „Swoyschin, wenn Sie es über sich bringen, sich von Ihrer Schreiberei zu trennen, so könnten wir heute endlich den Besuch in Zdibitz machen.“

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Und so machten sie denn endlich ihren Besuch in Zdibitz.

Der Oberst fuhr den Adjutanten selbst auf einem neuen Kutschierwagen, bespannt mit zwei wundervollen, leicht gebauten Schimmeln, die einem berühmten ungarischen Gestüt entstammten.

Er hatte sich mit der Zusammenstellung dieses „Zeugels“ nicht wenig Mühe gegeben. Besonders wegen der leichten Brustgeschirre hatte er lange mit einem Wiener Sattler korrespondiert. Die waren aber auch mustergültig ausgefallen in ihrer zweckentsprechenden

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)