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hübschen Nichten und einem rothaarigen Neffen, Graf und Gräfin Zriny mit vier altjüngferlichen Töchtern, ein Baron Forstheim mit seiner sehr schönen Frau, Herr und Frau von Märzfeld, die sich in der Nähe angekauft hatten, natürlich auch die Zells waren gebeten worden.

Die Forstheims erschienen zuerst. Zwei hübsche Cousinen begleiteten die Baronin. Alle drei Damen waren außerordentlich hübsch gekleidet, nahmen sich gut aus, hatten sich offenbar Mühe gegeben, das Fest zu schmücken.

Die vier Zrinys waren im Gegenteil fast herausfordernd schäbig erschienen, es lohnte wirklich nicht, Staat zu machen für ein Offiziersfest in Breznitz. Diese Zriny-Komtessen waren in ganz Österreich wegen ihres Hochmutes bekannt. Es hatte eine Zeit gegeben, wo sie sich, in Wien wenigstens, nicht herabgelassen hätten, mit einem 32er Dragoner zu tanzen, der nicht mindestens ein Graf gewesen wäre, und jetzt hätten sie sich sogar entschlossen, einen zu heiraten, aber das war freilich etwas ganz andres.

Die Zells kamen spät, und zu der großen Enttäuschung des Obersten brachten sie nur eine ihrer Nichten mit, und zwar Gina; Emma war durch eine Migräne an das Haus gefesselt.

„Es ist zu schade! Emma hat so selten Migräne, kaum zweimal des Jahrs. Wenn sie aber einmal daran leidet, so ist mit ihr nichts anzufangen, da

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)