Mit einemmal … Aufregung … Hin- und Herreden des Zugspersonals … mitten auf der Strecke blieb der Zug stehen.
Die Passagiere steckten die Köpfe aus den Fenstern, fragten alle durcheinander, was es gäbe. Mehrere schrieen wie am Spieß.
Es war keine Auskunft zu erhalten. Einige versuchten die Thüren aufzureißen, unmöglich die Thüren waren versperrt. Sie wollten zum Fenster hinaus, ja wohin? Das Wasser reichte bis an die Trittbretter hinauf.
Bärenburg nahm die Sache sehr kühl. Er und sein ehemaliger Vorgesetzter warteten beide ab, machten ihrer inneren Ungeduld nur von Zeit zu Zeit durch einen kräftigen Fluch Luft. Die Meinungsverschiedenheiten über Swoyschin waren vergessen.
Endlich fand das Personal es an der Zeit, die geängstigten Reisenden zu beruhigen.
„Der Zug kann nicht weiter,“ hieß es, „die Elbe hat die Eisenbahnbrücke zerstört, es muß in den letzten Stunden geschehen sein, man bittet die Herrschaften, sich ein wenig zu gedulden, man hat bereits um Kähne geschickt, die Passagiere hinüberzusetzen.“
Und in Kähnen … erbärmlichen, wenig Vertrauen erweckenden Bauernkähnen, setzten die Reisenden hinüber. Dann galt es, zu Fuß zu gehen bis zur
Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/295&oldid=- (Version vom 1.8.2018)