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hinlänglich Wasser erhält, und das Überflüssige in einem Wasserfalle bey seinem Damm fortströmen läßt. Ein mit Flaggen und Segel dekorirtes Fahrzeug, mehrere Ruheplätze um den Teich, verrathen es schon, daß eine sinnige Kunst hier die Natur auf ihren stillen Pfaden begleitet. Besonders lieblich aber ist die Ansicht des Teiches, wo er mit einer Biegung in eine von Laub umschattete dunkle Schlucht hineindringt, und unter einem Dache überhangender Zweige, tief in die Berge hineinzustreben scheint. Indessen vorn noch einige Lichtstrahlen durch die Blätter fallen, und wie glänzende Blumen sich auf den Wellen wiegen, erscheint tiefer das Wasser immer dunler, bis es sich ganz in Schatten und unter übergebogenen Zweigen und Büschen verliert.

Wenn man den Bergpfad — der in mehreren Absätzen terrassirte, sanft gebogene Plätze hat — weiter hinauf verfolgt, so wird man auf der Höhe durch eine der schönsten Aussichten überrascht. Auf einem runden geebneten Platze — in dessen Mitte ein

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/67&oldid=- (Version vom 29.12.2019)