Seite:Von der stiftung und den schicksalen der universität zu Marburg.pdf/4

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.

§. 3.

recht blühenden       Daher kein wunder, daß auf dieser universität sich Pfalzgrafen beym Rhein, Landgrafen zu Hessen, Grafen zu Solms, Waldeck, Mansfeld, Witgenstein, Sain, Schlick, Schencken zu Limburg, Starenberge etc. etc. etc. studirens halber eingefunden.

§. 4.

zustande.       Vorizt der übrigen theils großen, theils berühmten männer nicht zu gedencken, welche auf dieser universität den studien obgelegen, z. e. des Anton Cortesius,[1] aus Perpignan, Anastasius Raropolus, aus Corinth, verschiedener von Hamilton[2] aus Schottland, Burmannia, Aylva, Aizma, Gockinga[3], aus den Niederlanden, des Frantz Rosners nachherigen Professors zu Paris, des Lavaters, Hospinianus,[4] Helius,[5] Everhardus Reydanus, Johannes Bogermannus,[6] Rudolphs Schnellius,[7] Jacobs Arminius,[8] Bernharts von Mallinkrot,[9] Johannes Maccovs,[10] und anderer.

§. 5.

Gedenken auch auf dessen erhaltung.       In dieser zur erhaltung der aufnahme der universität Marburg abzweckenden absicht geredeten die vier herren gebrüder die landgrafen Wilhelm der IV. Ludwig der IV. Philipp II.[11] und George I.[12] in dem getroffenen brüdervergleiche[13] und der

  1. Es wäre möglich, dass hier Anthony Cortheys gemeint ist, der zumindest in der Deutschen Biographie verzeichnet ist. Ebenda findet man auch den Hinweis, dass es sich um verschiedene Namensvarianten handelt. Es ist dort aber nicht vermerkt, ob Cortheys in Marburg studiert hat.
  2. Der bekannteste Vertreter der schottischen Adelsfamilie Hamilton, der in Marburg studiert hat, war Patrick Hamilton, ein protestantischer Theologe und Märtyrer, der 1528 öffentlich verbrannt wurde. Er war selbst 1527 nur einige Monate in Marburg. Auf der Website der Universität Marburg findet man zu Hamilton auch einen kleinen Abschnitt.
  3. Über die niederländische Wikipedia konnte zumindest ein Vertreter der Familie Gockinga ausgemacht werden. Siehe Scato Gockinga.
  4. Rudolf Hospinian war ein Schweizer protestantischer Theologe.
  5. Helius Eobanus Hessus war ein protestantischer Humanist und ein bedeutender neulateinischer Dichter aus Erfurt.
  6. Johann Bogermann war ein reformierter Theologe.
  7. Rudolph Snellius war ein niederländischer Gelehrter und Mathematiker. Er war sowohl Student als auch Dozent an der Universität Marburg.
  8. Jacobus Arminius war ein protestantischer Theologe und Professor in den Niederlanden.
  9. Bernhard von Mallinckrodt stammte aus einer protestantischen Familie, konvertierte zum katholischen Glauben und wurde zum Domdechant in Münster.
  10. Johannes Maccovius war ein polnischer reformierter Theologe.
  11. Philipp II., genannt Philipp der Jüngere, wurde nach dem Tod seines Vaters der erste und einzige Landgraf von Hessen-Rheinfels. Seine Linie starb mit seinem Tod 1583 aus.
  12. Georg I. wurde nach dem Tod seines Vaters der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt.
  13. Der Begriff Vierbrüdervergleich beschreibt die Teilung der Landgrafschaft auf Philipps vier zuvor genannten Söhne.