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Adel Kraft und harten Willen gezeigt, die Herzogin rühmlich bekriegt und sich zur Verbündeten gemacht.


Basels Absicht bei diesem Bündnisse war gewesen, seine Stellung gegenüber Herzog Friedrich zu stärken, und wie sehr es, nach dem Abschluß des Geschäftes, bewußt war, das Gewollte erreicht zu haben, zeigen Aeußerungen des Rates aus dieser Zeit.

Schaffhausen hatte bei ihm ein gutes Wort zu Gunsten des Herzogs Friedrich einzulegen unternommen, der mit Allem, was ihm gegen Basel oblag, noch immer im Rückstande war. „Ihr bittet uns freundlich einzuhalten und ohne Zugriff zu bleiben um die Zumutungen, die wir an Herzog Friedrich haben von der Zibollen und etlicher Kaufleute unserer Bürger und auch von der Besiegelung der Richtungbriefe wegen“ erwiderte der Basler Rat am 17. Februar 1412. „Wisset, daß wir schon allzulange aufgezogen sind, nachdem wir doch unsere Bürger um des Friedens willen einen großen Teil ihrer Forderung haben preisgeben lassen. Wir werden daher nach der alten Fastnacht mit Hilf unsrer Freunde tun, was uns gebührt, wenn wir noch weiter hingehalten werden, was wir nicht hoffen.“

Der Rat von Schaffhausen hat jedenfalls nicht gesäumt, den Herzog von diesem Bescheide zu verständigen. Und in der Tat deutet nun bald Alles darauf hin, daß die Parteien sich einander näherten. Herzog Friedrich sah ein, daß er entweder offenen Krieg wagen oder einen Frieden machen müsse, der besser sei als der nichtssagende Vertrag von 1411. Er entschied sich für das Letztere. Verhandlungen über ein Bündnis begannen, der Rat von Straßburg verzichtete wiederum auf den ihm bundesgemäß zustehenden Einspruch, und am 13. Oktober 1412 kam der Bund zu Stande.

Nicht mit Friedrich allein. Wohl der Auseinandersetzungen wegen, die nach dem Tode des Herzogs Leopold zwischen seiner Witwe Katharina und seinem Bruder Friedrich über die elsässischen Territorien stattfanden, mochte Basel wünschen, seinen Vertrag mit einer Macht zu schließen, deren Herrschaftsgebiet doch als Ganzes unbestritten war. Es verband sich daher mit Friedrich und Katharina zugleich.

Es war eine stattliche Konföderation, die sich so zusammenfand: auf der einen Seite der Herzog und die Herzogin mit ihren Landen und Leuten im Thurgau, Aargau, Sundgau, Elsaß und Breisgau und den zahlreichen starken Städten dieser Gebiete, auf der andern Seite Basel mit seinem Territorium, das die Lande der Andern verband. Gegenseitige Beratung und Hilfe in Kriegsfällen, gegenseitige Beschirmung zu jeder Zeit waren

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/410&oldid=- (Version vom 1.8.2018)