Seite:Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 2,1.pdf/241

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aber 1495 ließen konkrete Vorfälle die alten Gluten neu aufflackern. Caspar beschwerte sich darüber, daß der Schultheiß gegen einige Amtleute und Diener des geistlichen Gerichts eingeschritten sei; aus dieser kleinen Sache erwuchs mit einem Schlage wieder der große umfassende Kampf um Herrlichkeit und Gewalt. Mit zahllosen Worten, aber ohne die Leidenschaft der frühern Jahre. Caspar war müde geworden, und der Rat behandelte die ganze Frage läßlich. Zu einer Erledigung gedieh auch dieser Streit nicht.

Der Episkopat Caspars zu Rhein endet trübe. Der Bischof vermag nicht nur gegen die Stadt nicht mehr aufzukommen; er taugt überhaupt nicht mehr zum Regiment und muß sich eine Vormundschaft des Domkapitels gefallen lassen. Uns ergreift es, wie er den Streit für Ehre und Recht des Hochstifts, der seine ganze Regierung erfüllt hat, jetzt den Himmlischen befiehlt, da die Erdenkräfte versagen, den Administratoren und Nachfolgern aber alles Paktieren mit der Feindin Basel feierlich verbietet. Er scheidet unversöhnt und will, daß auch nach ihm nicht Friede sei. Am 8. November 1502 stirbt er und wird nach seinem Willen außerhalb Basels, im Kloster Lützel, begraben.




Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Zweiten Bandes erster Teil. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1911, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_2,1.pdf/241&oldid=- (Version vom 1.8.2018)