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von einem Mächtigeren, empfinden sie Bangen mitten im Gefühle der Kraft und Gewalttat. Resigniert warten sie darauf, daß Alles dahingehn werde in den Schauern einer nahen Katastrophe.

Es gibt auch Starke, die mitten in der stolzen oder desperaten Stimmung der Zeit gleich Jenen auf Alles gefaßt sind, aber dabei doch sich selbst nicht verlieren, und denen hinter dem drohenden Gerichte schon wieder eine neue Erde winkt. Als ihren Wortführer vernehmen wir jenen merkwürdigen Nachbar Basels, der auch seinerseits mit dunklem Pessimismus allem ihn Umgebenden feind und fremd geworden ist, aber nicht die Waffen senkt. In seiner großen Reformschrift verlangt und verkündigt er die Zertrümmerung des Bestehenden und sodann das Werden einer neuen Kirche und eines neuen Reiches, einer neuen Ordnung alles Lebens, eines neuen Rechtes, das verkörpert ist im gemeinen Wohl. „Denn eigner Nutz fälschet das Recht.“

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Zweiten Bandes zweiter Teil. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1916, Seite 947. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_2,2.pdf/426&oldid=- (Version vom 4.8.2020)