William Shakespeare: Romeo und Juliette. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII. | |
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Seufzer, mich wie ein Nebel vor den Augen der Leute verbirgt.
Lorenz.
Horche! was das für ein Klopfen ist! wer ist da? – – (leise.) Romeo steh auf, du wirst ergriffen werden – – (laut.) – – Nur einen Augenblik Geduld! – – (leise.) Steh auf, (Man klopft immer lauter.) lauf in meine Celle – – (laut.) Gleich, gleich – – Um Gottes willen, was für eine Halsstarrigkeit ist das! – – (Man klopft.) Ich komme, ich komme. Wer klopft so stark? Wer seyd ihr? Was wollt ihr?
Amme (hinter der Scene.)
Laßt mich nur ein, so sollt ihr gleich erfahren, worinn mein Auftrag besteht – – Ich komme von Fräulein Juliette – –
Lorenz.
So seyd willkommen – – (Er macht auf.)
Amme.
O ehrwürdiger Herr, o sagt mir, ehrwürdiger Herr, wo ist meiner Fräulein ihr Herr? Wo ist Romeo?
Bruder Lorenz.
Hier, auf dem Boden, den seine Thränen überschwemmen.
William Shakespeare: Romeo und Juliette. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/108&oldid=- (Version vom 1.8.2018)