William Shakespeare: Romeo und Juliette. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII. | |
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welches, wie ich’s verstehe, ein recht honnettes Anerbieten von einem jungen Cavalier ist – –
Romeo.
Sag ihr, sie möchte ein Mittel ausfindig machen, diesen Nachmittag zur Beichte zu gehen; so solle sie in Bruder Lorenzens Celle zu gleicher Zeit absolviert und copuliert werden – – Hier ist was für deine Mühe.
Amme.
Nein, wahrhaftig, Gnädiger Herr, nicht einen Pfenning.
Romeo.
Geh, geh, mach keine Umstände, du must – –
Amme.
Diesen Nachmittag, Gnädiger Herr? Gut, wir wollen uns einfinden.
Romeo.
Noch eins, gute Amme; warte hinter der Kloster-Mauer, mein Diener soll binnen dieser Stunde bey dir seyn, und dir eine Strik-Leiter bringen, die mich diese Nacht auf den Gipfel meiner Glükseligkeit führen soll. Lebe wohl, sey getreu, und ich will deine Mühe reichlich belohnen.
Amme.
Nun, Gott im Himmel segne dich! Hört einmal, Gnädiger Herr – –
William Shakespeare: Romeo und Juliette. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)