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kirchliche Frage besprechen) die alte Lehre von der Kirche sagte! Wie oft hat er vor Ungeduld die Feder selbst angesetzt und wieder niedergelegt in Hoffnung, daß sich angesehenere und beliebtere Namen an die Arbeit machten! – Endlich hat er wenigstens so viel gethan, auf daß Beßere herausgefordert werden, Beßeres zu liefern.

 Es ist eine mangelhafte und geringfügige Arbeit, welche ich den Freunden der Kirche biete. Ich habe nicht daran gedacht, etwas Erschöpfendes zu geben. Richtige Gedanken zur Ueberlegung und Besprechung wollte ich geben, und hätte gerne gehofft, daß sie sich bewähren möchten. Ich weiß nun aber nicht, ob ich das hoffen darf. Ich meine nicht, Falsches gesagt zu haben, aber es ist mir leid, die Wahrheit nicht beßer gesagt zu haben. – Nicht das, was nicht gesagt ist, kümmert mich. Ich habe vieles mit aller Absicht nicht gesagt. Aber was gesagt ist, hätte ich gerne beßer gesagt. Vielleicht gäbe es keinen strengeren Censor der nachfolgenden Blätter, als den Verfaßer. Es ist ihm drum ein Kleines, daß ein anderer von hohem Pferde sie verhöhne.

 Es gehe dieß mangelhafte Büchlein hinaus. Gott kann dennoch geben, daß es diene, wozu es soll. Dann mag es vergeßen werden. Es hat ein jeder die Aufgabe, seinen Zeitgenoßen zu dienen. Thut er das, so ists genug, Aere perennius sei kein Buch, als das Buch der Bücher, und kein Werk als das, von dem wir reden, Gottes Kirche.

 Friede sei mit denen, die Ja sagen! Friede mit denen, die Nein sagen! Gottes Friede komme zu allen! Möchten wir alle im Frieden Eins, Eine Kirche, Seine Kirche sein!

 N. D. 2. December 1844.

W. L.