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Wilhelm Löhe: Meine Suspension im Jahre 1860. Acht Wochen aus dem Leben eines Landeskirchlichen Pfarrers

Vorwort.


 Mit der nachfolgenden Auseinandersetzung hat der Verfaßer nicht die Absicht gehabt, zu widerlegen, sonst müßte ers ganz anders angefangen haben. Auch wollte er sich im Grunde nicht vertheidigen, da es ja doch die Frage ist, ob es ihm gelungen wäre, und ob man nach Jahresfrist nur noch eine Vertheidigung lesen möchte. Am meisten war ihm darum zu thun, die Mühsal, die ein armer landeskirchlicher Pfarrer in seinem Leben hat, an einem Beispiel darzulegen. Allerdings aber konnte er das nicht, ohne zugleich Sinn und Absicht seines Handelns, aus welchem die Mühsal entsprang, mit vorzulegen. Und dies hinwiederum konnte nicht geschehen, ohne daß auf gewisse Vorwürfe eingegangen wurde. Es ist mir leid, daß ich dabei die Person eines meiner Pfarrkinder nicht schonen konnte; allein da dieselbe durch Zeitungsberichte öffentlich geworden ist, und ich nichts gesagt habe, was nicht in der Gegend jedermann weiß und wohl gar gedruckt ist, mein Zweck auch das Eingehen auf die persönlichen Verhältnisse des Mannes forderte, so konnte ich es nicht ändern. Ich hoffe übrigens die Liebe gegen niemand verletzt zu haben.

 Es wäre beßer gewesen, diese Darlegung meiner Suspension damals zu schreiben, als andere auch darüber redeten und schrieben; ich fand aber leider die Zeit nicht dazu. Jetzt noch etwas

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Meine Suspension im Jahre 1860. Acht Wochen aus dem Leben eines Landeskirchlichen Pfarrers. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1862, Seite III. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Meine_Suspension_im_Jahre_1860.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)