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Wilhelm Löhe: Meine Suspension im Jahre 1860. Acht Wochen aus dem Leben eines Landeskirchlichen Pfarrers

zu veröffentlichen, würde ich mich wohl nicht entschloßen haben, wenn mich nicht fortwährend einige wohlwollende Menschen dazu ermahnt hätten als zu einer noch vielfach erwarteten und nützlichen Sache. Möge die Veröffentlichung auch jetzt noch ihren Zweck erfüllen und wenigstens so viel erreicht werden, daß man erkennt, worauf es mir bei meinem Verhalten angekommen ist! Es fällt mir dabei gar nicht ein, mich am ganzen Leibe weiß und rein waschen zu wollen. Es ist in solchen Fällen sehr schwer, in jeder Einzelheit das Rechte zu treffen, und wäre in diesem Falle vielleicht auch einem anderen nicht möglich gewesen, jedermanns Anerkennung zu erwerben.

 Was ich auf allen meinen Lebenswegen sündigte und fehlte, verzeihe mir der HErr und meine Brüder. Was ich aber zu seiner Ehre gewollt und erstrebt, gethan oder gelitten habe, das wolle er segnen, meine Seele aber zu ihm freudig machen und geduldig in der Noth des Lebens.


 R. Am Tage Marien Magdalenen 1861.


W. L. 




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Meine Suspension im Jahre 1860. Acht Wochen aus dem Leben eines Landeskirchlichen Pfarrers. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1862, Seite IV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Meine_Suspension_im_Jahre_1860.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)