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Schafe Deiner Heerde. Gib ihren Herzen kräftige Regungen Deines heiligen Geistes, den Leibern aber gib Deine heiligen Wächter zu, welche den Verführern steuern. Bring, o Du heiliger Führer und Leiter aller Jugend, einem jeden Vater seinen Sohn und seine Tochter von Reisen ohne Seelenschaden heim, und ohne Verunehrung des Tempels ihres Leibes. O HErr, Du guter Hirte, erhöre mein Flehen für alle jungen Leute, aber nicht allein für sie, sondern auch für die alten, sintemal es Dir bekannt ist, daß das Alter die Menschen nicht keusch macht, und auch in dem müden Leibe des Greises eine unreine Seele wohnen kann. Mit einem Auge voll Jammers sehe ich, o HErr, auf das unreine Meer der fleischlichen Bewegung, welches die Welt bedeckt, und rufe zu Dir von Grund meiner Seele um Hilfe, daß unser keiner im Meere versinke, sondern wir viel lieber errettet und von seinem Schmutze gereinigt werden durch Dein Blut und Deinen Geist. Kyrie, Eleison. Christe, Eleison. Kyrie, Eleison. Amen.




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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.10.2017)