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Strom der Menschheit in jenes Paradies wird eingegangen sein, welches ewig nicht mehr verlieren, die es haben werden. Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für die bewegten Völker und für alle die einzelnen Menschen, die von der Bewegung mit fortgerißen werden, und weil noch eine Ruhe vorhanden ist, so ist noch ein Trost vorhanden für alle, die das Wogen und Treiben der Menge fühlen. Das Ziel und der Blick auf dasselbe, und die freudenvolle Hoffnung, dahin zu gelangen, sind Erquickung für die mühevolle Reise aller Menschen. Wenn unsere große Aussicht ungewiß wäre, ein bloßer Menschengedanke; so würde sie freilich weder Trost noch Freude geben können; aber sie ist gewiß, und ist göttlich verbürgt, und daher auch immer, überall und von allen ergriffen und festgehalten worden. Was wäre der Glockenton, der sonntägliche, feierliche, was wären die Versammlungen, zu denen er ruft, und die heute in allen Landen gehalten werden, was die Psalmen und Hymnen und Oden, die Gebete und Reden ohne die gewisse Aussicht auf das Ziel der großen Bewegung, welche die ganze Menschheit erfreut? So sei dir denn, o liebe Seele, der große Gedanke von der

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.10.2017)