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Orte der seligsten und heiligsten Geburt. Welch eine Reise war diese! Wieder über eine kleine Weile, siehe, da reiste die Gottesmutter, und mit ihr das Kind Jesus, unter Schutz und Pflege Josephs nach Aegypten. Aus Aegypten wurde sodann der Sohn gerufen, und es gab eine mühselige Heimreise nach Judäa und nach Galiläa. Als der Herr zwölf Jahre alt war, reiste er nach Jerusalem, und wieder zurück nach Nazareth. Nachdem er ein Mann geworden, reiste er an den Jordan, um sich taufen zu laßen, vom Jordan aber in die Wüste, um versucht zu werden; von der Wüste wieder an den Jordan zu seinem Täufer, um dort seine ersten Jünger zu finden; dann zog er mit ihnen nach Cana in Galiläa, und von da an ist sein ganzes Leben nichts als Eine Reise gewesen. „Er ist umher gezogen und hat wohlgethan“, wie St. Petrus sagt. Und so reiste er, bis er seine Todesreise antrat von Galiläa nach Jerusalem, die heiligste, ernsteste, müheseligste, segensreichste, preißwürdigste unter allen Reisen der ganzen Welt. Und nach seiner Auferstehung war der HErr wieder ein Reisender, und ein Genoße der Reisenden. Er reiste nach Emmaus mit den Zweien; er reiste nach Galiläa,

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/156&oldid=- (Version vom 1.10.2017)