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gibt es also auf der neuen Erde Völker und Könige – Herrlichkeit und Ehre der Völker, – und die Könige und die Völker kommen und bringen ihre Herrlichkeit und Ehre, was dieselbe auch sein mag. So reist man also auch auf der neuen Erde, – aber ohne Sünde, im tiefsten Frieden, ohne Störung der Ruhe. Man reist, wie die Stämme Israel zu dem vorbildlichen Israel, um anzubeten, um zum HErrn zu gehen. Wunder über Wunder! Die Seligen haben also Manchfaltigkeit und Wechsel in ihren Freuden, mancherlei kleinere, größere Freuden, und der Freuden höchste ist dann die Reise zur heiligen Stadt, die Anbetung, die Vereinigung mit Gott und dem Lamme, von der geschrieben steht, die wir nicht faßen, die alle Sehnsucht und Ahnung des sterblichen Menschen übersteigt. Mein Bruder, andeutende, schwache Worte aus gewissen Worten Gottes! Aber ist es nicht doch wahr, daß zwar die Geschichte der Menschheit eine Reise ist, aber auch die ewige Ruhe der Heiligen das Reisen nicht ausschließt?




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/182&oldid=- (Version vom 1.10.2017)