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welche der Herr zu einem Kennzeichen seiner Kirche gemacht und für sie das Amt der Diaconie gestiftet hat. Es gehören also zu den heiligen Reisen: 1) die Amtsreisen der Diener Gottes auf Erden; 2) die Wallfahrten der Kinder Gottes an Orte hin, an denen Gott besonderen Segen gestiftet hat; und 3) die Reisen in Sachen der von Christo gestifteten Diaconie zur Hebung und Milderung in der Kirche vorhandenen Elends. – Zu den natürlichen Reisen kann man zählen: 1) die Berufsreisen, die ein jeder in seinem zeitlichen irdischen Beruf zu machen hat; 2) die Nothreisen, welche der Mensch antritt, um Hilfe für sein zeitliches Leibesleben zu suchen; 3) die Besuchsreisen, die Herzen zu welchen die natürliche Liebe und Freundschaft lenkt. – Nicht bloß wer heilige Reisen macht, sondern auch wer sich auf natürlichen Reisen befindet, kann ein gutes Gewißen haben, weil uns ja der Geist des Herrn alle natürlichen Dinge durch Sein Wort und Gebet heiligen lehrt. Auf welcherlei Reise du dich daher befinden, reinige nur deine Seele, und heilige dem Herrn deine Wege, so ist alles gut, sorge aber nicht allein für dich, sondern gebrauche die dir

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/187&oldid=- (Version vom 1.10.2017)