Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/104

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meist uneingedenk gewesen, habe wild in der Welt und nach meines Fleisches Gelüsten gelebt, deine Gebote übertreten undankbarlich, ohne Zahl, und brüderliche Liebe gegen meinen Nächsten ohne Unterlaß vergeßen. O Herr, wie hab ich gesündigt, daß ich im Glauben und Zuversicht zu dir kalt und schwach gewesen bin und mein Kreuz unwillig getragen habe, darin ich doch als ein getreuer Jünger dir williglich sollte nachgefolgt sein! Herr mein Gott und Vater, ich klage dir heute mein Elend und meinen Jammer, daß meine Natur und Empfängnis Sünde ist, will schweigen der bösen Worte, Werke und des ganzen Lebens. Ich beuge jetzt vor deinem Gnadenstuhle die Kniee meines Herzens und bitte, weil deine Wege Erbarmung sind, du wollest nicht Rache nehmen von wegen meiner Sünden, sondern mit mir nach deinem gnädigen Willen thun und verordnen, daß meine Seele, so es anders jetzt Zeit wäre, im Frieden hingenommen werde. Denn