Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/221

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So lange habe ich meine Zeit zugebracht in Jammer, Noth und Elend; nun geht meine Ruhe und Freude, nun geht erst mein Leben an; so lange bin ich todt gewesen! Komm, du lieber Tod, ich bin unerschrocken vor dir; denn das mir nach dir folgen wird, des bin ich genugsam versichert. Komm, lieber Tod, und nimm mich hinweg! Führe mich zu meinem Herrn Christo, ich begehre hier nicht zu bleiben. Lege mich immer ins Grab hinein, wie du meinen Herrn Christum auch hinein gelegt hast: ich werde doch im Tode nicht bleiben, so wenig als mein Herr Christus. Ist mein Herr aus dem Grabe erstanden, so werde ich auch darin nicht verschloßen bleiben. Komm, lieber Tod, und säume nicht, ich warte dein. Du bist mein Eingang zum Leben, ein Ende aller meiner Trübsal, Krankheit, Jammer und Elends, ein Anfang aller meiner Wohlfahrt, Lebens und Seligkeit. Zwar bist du schrecklich anzusehen, Fleisch und Blut entsetzt sich vor dir; aber mein Herr Christus hat es