Wilhelm Löhe: Wilhelm Löhe’s Tractate für die Seelsorge. III: Auf was sollen die Eltern und Pathen bei der Taufe ihrer Kinder wohl achten | |
|
Nach der Taufe ist das Kind im Stande der Wiedergeburt und kann in seinem Leben nicht etwa noch einmal wiedergeboren werden. Es kann auf verkehrte Wege kommen einmal oder öfter, und kann sich alsdann ein oder mehrere male bekehren müßen. Die Bekehrung ist wiederholbar und soll wiederholt werden, so oft es nöthig ist, wie der HErr zum Volke Ephraim spricht: „Kehre wieder, du abtrünniges Ephraim, kehre wieder“; wie er auch zu Ephraim gesagt hat: „Du hast mit vielen Buhlen gebuhlet,“ und es dennoch zur Wiederkehr und zur Bekehrung aufgefordert. Die Taufe aber und die Wiedergeburt ist nur eine einzige, und so oft man sich auch bekehren müße, man kehrt immer nur zu der einzigen Taufe wieder und zu der einen Taufgnade, welche wie die Bekehrung dem armen Sünder offen bleibt, so lange er lebt.
So achte denn ein Vater, eine Mutter, ein Pathe auf den Inhalt dieses Blattes und vergeße nicht, sich daran zu erinnern, wenn’s Noth thut.
Wilhelm Löhe: Wilhelm Löhe’s Tractate für die Seelsorge. III: Auf was sollen die Eltern und Pathen bei der Taufe ihrer Kinder wohl achten? U. E. Sebald’sche Buchdr. u. Verlagshandlung, Nürnberg 1860, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Tractate_f%C3%BCr_die_Seelsorge_3.pdf/11&oldid=- (Version vom 27.7.2016)