Seite:Wilhelm Löhe - Zum Gedächtnis meines Pathenkindes Lorenz Wilh. Friedr. August Kündinger.pdf/24

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was unbefriedigt läßt; ergreift aber das ewige Leben, zu dem ihr berufen seid. Wer das ewige Leben ergriffen hat, fürchtet keinen Tod, – bei ihm wohnt immerdar Freude, und aus der Freude des ewigen Lebens kommt dem jugendlichen Alter rechte, unschuldige, sündlose Lebensfreude, welche stärkt und rüstig macht für den edlen zeitlichen Beruf. – Ach, daß August’s Tod, wie eine starke Stimme aus der Höhe, in Eure Herzen dränge, meine jungen Freunde! Ach, daß diese Stimme das Eitle in Euch tödete und Euch für das ewig Gute weckte! Gesegnet doppelt und dreifach wäre sein Todestag!




 Hier schweig ich stille. Sehnsüchtig sieht mein Auge zu Dir hinauf, HErr, der Du schlägst und heilest, und mein armes Herz fleht Dich an, daß Du vor allem uns Licht sendest, damit wir erkennen, was recht und falsch. Erleuchte Dein Angesicht über uns, so genesen wir, – und in Deinem Licht wird uns alles klar. Auch unsre Nacht hat keine Dunkelheit, wenn wir erkennen Deinen Weg und auf Erden Dein Heil. Oeffne uns die Augen, daß wir sehen, wie Dein Angesicht glüht von Lieb und Gnade, und laß, so lange wir hie wallen, unverrückt und völlig wahr in uns sein und bleiben das Eine, daß Du alles wohl machst und daß denen, die Dich lieben, alle Dinge zum Besten dienen! Amen.