Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/268

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worden; der für uns auf Jerusalem und Golgatha sein heiliges, theures Blut vergoß; der als Obsieger Deiner und meiner und aller Erdenmenschen Noth auferstund aus dem Grabe, auffuhr von Jerusalems Oelberg gen Himmel, da er nun sitzet zur Rechten Gottes.

 „Im Vertrauen auf Ihn, der mich von Kindesbeinen an geleitet an Seilen der Liebe, der mich auf Adelers Fittigen sicher geführet, habe ich mich nun fest entschlossen, dem Drange, den ich schon seit Jahren in meinem Inneren empfunden, zu gehorchen, und, so der Herr will, im nächstkünftigen Septembermonat in das Land zu reisen, da mein lieber Herr Jesus Christus zu meinem Heile geboren ward von einer Jungfrau, da Seine Füße gewandelt haben; da Ihn, den Sohn des lebendigen Gottes, Menschenaugen gesehen, Menschenhände betastet haben.

 „Es gibt ein Oertlein in Gottes Wort, auf welches der Christ täglich das Licht seines Glaubens, das ihm leuchtet in der Finsternis, feststellet, dieses Oertlein ist 1. Joh. 1, 1. Eben weil der Christ mit den eigenen Ohren seines Geistes gehöret, mit den eigenen Augen gesehen und beschauet, mit den eigenen Händen betastet hat, kann ihn der Geruch keines Straußes der Giftblumen betäuben, kein Wind einer neuen Lehre kann auslöschen das Licht seines Glaubens, denn das stehet unantastbar sicher auf 1. Joh. 1, 1. – Selig, selig ist es und lieblich, solch sicheres Oertlein gefunden zu haben und bei sich zu tragen in seinem Herzen; es findet’s aber nur der, in dessen Herzen schon entzündet ist die Liebe zu dem Herrn. Wie soll mans aber denn machen, daß in diesen Tagen der allgemeinen Erkaltung recht viele arme kalte Herzen wieder entflammt werden zu dieser Liebe? Ihr Auge blickt ja gar nicht auf zu Ihm, ,der hochgelobten Schönheit‘, sondern starrt beständig nach einer