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folgender Weise: „Statt des Introitus ein Lied, Kyrie, Gloria, gemeines Gebet, Epistel, Votum (Halleluja), Lied, Gebet, V. U., Evangelium, Predigt, Vermahnung zum Gebet, Fürbitten, V. U., Lied. Bei Communionen: ,Schaffe in mir Gott etc.‘, Abendmahlsvermahnung, Verba, Agnus, V. U., Pax, reihenweise Austheilung des Brots und an dieselbe um den Altar knieende Reihe gleich auch des Kelchs; während der Distribution Gesang: ,Gott sei gelobet etc.‘ Hernach: ,Danket dem HErrn etc.‘ Antwort: ,Und seine Güte etc.‘ Sanctus. Danksagung. ,Dominus vobiscum.Benedicamus. Benedictio.

 Wie Löhe bei der Einführung liturgischer Formen zu Wege gieng, sieht man am besten aus dem Ratschlag, den er dieserhalb dem Pastor Eichhorn auf dessen Bitte erteilte. Unter dem 21. August 1844 schreibt er demselben:

 „Meine ganze Gemeinde betet mit mir in den Christenlehren den Katechismus, am Mittwoch das Te Deum, am Freitag die Litanei. Ich habe diese und ähnliche Dinge zuerst ganz einfach eingeübt, dann mit ihr dieselben in der Kirche gebetet und dann die Gemeinde zur Theilnahme ermuntert, die nach und nach und immer mehr erfolgte. Auf das Verlangen der Gemeinden darf man meines Erachtens in dergleichen Dingen nicht warten. Verlangen setzt Kenntnis voraus – und diese ist ja nicht da. Eben durch die Uebung wirkt man erst das Verlangen. Lippenwerk wird es bei Etlichen immer sein; aber davor fürchte ich mich in dergleichen Dingen nicht, da ich ja auch meine Kinder viele Dinge auswendig lernen lasse, deren Kraft und Tugend sie nicht sogleich erfahren. Es liegt im Aeußeren etwas Pädagogisches, was die Kirche, die nicht blos eine Sammlung von Gewordenen, sondern auch von Werdenden ist, nie anders als zu ihrem Schaden verschmäht hat. Wenn Alles, was man in der Kirche singt und betet, nur

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)