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Jesus sei mit Ihnen und mit Ihrem 
W. Löhe, 

 Neuendettelsau,
am Osterabend 7. April 1849.


 Hofmann und Thomasius erklärten sich sofort zu einer mündlichen Besprechung mit Löhe bereit, die denn auch am 16. April, dem Montag nach Quasimodogeniti, im Hause v. Tuchers zu Nürnberg stattfand. Ueber das Resultat derselben berichtet Löhe in einem Briefe an Dr. Petri in Hannover vom 26. April 1849: Als ich am Sonntag Quasimodogeniti (beim Sakrament) unter dem Agnus den HErrn anrief, das Herz meiner Freunde in Erlangen zu neigen, wunderte ich mich über mein Gebet, so wenig hoffte ich. Ich gieng am Montag Morgen in der Erwartung nach Nürnberg, daß ich am Donnerstag frei und ledig von allen lang getragenen Qualen heimkehren würde. Ebenso gieng es mehr als einem von meinen Amtsbrüdern und namentlich einer Anzahl Nürnberger Laien, welche in der Passions- und Osterzeit nicht zum Sakramente gehen konnten, weil sie nicht in Gemeinschaft mit offenbaren Lästerern Christi geglaubt werden wollten. Es kam aber anders. Müller und v. Tucher hörten zu, und ich wunderte mich selbst beständig, in welchem Maße der HErr die Herzen meiner Freunde neigte. Ich sah zwar auch einen zeitlichen Grund; aber es war dennoch Christi Gegenwart merklich. Namentlich Hofmann trat mir auf eine Weise bei, die ich mit seinen theologischen Ueberzeugungen gar nicht recht zu vereinigen wußte. Kurz, beide wollten eine Eingabe der theologischen Fakultät veranlassen, in welcher gefordert würde:

1) daß jeder zum ersten male geprüfte Kandidat an Eides statt einen Revers unterschreiben sollte, daß er die Bekenntnisse mit Gottes Wort verglichen und gefunden habe, daß alle in den
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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/323&oldid=- (Version vom 1.8.2018)