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Wünschen Löhes, der ebenfalls nicht daran dachte, die Thätigkeit für Nordamerika als eine Art persönlicher Domäne betrachten oder bei derselben eine leitende Rolle spielen zu wollen.

 Er wünschte vielmehr, die amerikanische Mission der allgemeinen „Synodalkonferenz“, einer Versammlung von Lutheranern aus allen deutschen Landeskirchen, die unter Dr. Rudelbachs Vorsitz im Jahre 1843 zum erstenmal in Leipzig zusammentrat, in die Hand zu legen. In seiner Zuschrift an diese Versammlung, der er nicht persönlich beiwohnen konnte, sagte er: „Mein Freund Wucherer und ich haben bisher die Sache geführt, und wo wir konnten, haben wir Hilfe, Rat und Teilnahme gesucht. Wir haben uns als Diener der Kirche in dieser Sache angesehen. Von dem Augenblick an, in welchem Sie dies lesen, sind wir nicht mehr allein. Unsre Brüder in der Nähe und die in der Ferne: in Sachsen, Schlesien und Hannover mögen diese Sache als die ihrige ansehen. Es liegt uns nicht daran zu regieren; Gott weiß es, daß wir nur dienen wollen. Wir wünschen nicht, daß Sie diesen Ausdruck unseres Sinnes als bescheiden aufnehmen und uns durch Belassung der Sache in unsern Händen wieder ehren. Hier herrsche kein eitles Rücksichtnehmen, sondern Wahrheit und Treue gegen den Erzbischof unsrer Seelen und Seine Sache. Was zu seines Reiches Mehrung, zum Heil der Seelen dienen kann, das werde von Ihnen beschlossen, und wenn Sie dann auch uns in die Gemeinsamkeit Ihrer Beschlüsse ziehen mögen, so wollen wir die Liebe preisen, die von Gott kommt und zu Gott die Herzen führt.“ Die allgemeine lutherische Konferenz begnügte sich jedoch mit einer, übrigens in würdigem Tone gehaltenen, Rudelbachs Geist atmenden Zuschrift an die lutherische Synode von Ohio und ließ das Werk in den Händen, in welchen es sich befand.

 Dagegen fanden die Freunde des amerikanischen Werks in Bayern kräftige Beihilfe aus Hannover, wo gleichfalls von Wyneken

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)