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Seite:Zapolska Käthe.djvu/142

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Auf dem Bette gegenüber der Tür saß Felix in funkelnagelneuem Anzuge mit pomadisiertem Haar und geschwärztem, zu beiden Seite der Nase emporgewichstem Schnurrbart.

Vor ihm war an das Bett anstatt des Tisches eine Truhe geschoben, bedeckt mit den Resten eines leckeren Mahles, welches wahrscheinlich aus der nächsten Garküche herbeigeholt worden war.

Teller und Gläser standen ungeordnet auf der Truhe und auch einige Flaschen mit und ohne Etikette lagen dort umher, wie bis in den Tod getreue Soldaten auf dem Schlachtfelde.

Neben dem Bette stand Rosa, bleicher als sonst, aber vollständig angekleidet und glatt gekämmt, was bei ihrer früheren Nachlässigkeit im häuslichen Anzuge etwas ganz Ungewöhnliches war.

Das seidene Kleid, augenscheinlich vom Althändler gekauft, hing förmlich an ihr herunter und hob sich mit seinem grellen Ziegelrot wie ein Schmutzfleck von der geborstenen Wand ab.

Ein abenteuerlicher Hut bedeckte den Kopf und die Hände steckten in schmutzigweißen Handschuhen, viel zu kurz, um die Stelle unter dem Ärmelrande zu bedecken, sodaß ein Stück des vom Zusammenpressen geröteten Armes sichtbar wurde.

Offenbar hatten sie sich zum Spaziergange gerüstet. Denn auch Felix preßte den glänzenden, aber nur aufgefrischten Zylinder auf den Kopf und die pfefferkuchenbraunen Glacés auf die Hände.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/142&oldid=- (Version vom 1.8.2018)