dessen Überreste sich in manchen Käfigen anhäuften, vermischte sich mit den widrigen Ausdünstungen der Tier und der die Menagerie besuchenden Menge. Die schrillen Klänge eines klapprigen Leierkastens, der unaufhörlich dieselben Stücke spielte, übertäubten sogar das Brüllen der Tiere und das Stimmengewirr der Menge.
Einige Petroleumlampen erhellten nur spärlich dieses Tier- und Menschenelend, welches aus jedem Käfig und jedem Winkel herausblickte, sogar aus dem Gesichte des Mannes im grünen Wams.
Jetzt stand er dicht neben Käthe und setzte seine Erklärungen fort. Eben zeigte er nach einem Käfig, in dem zwei Waschbären ruhig schliefen und die Nasen zwischen die Gitterstäbe steckten.
„Zwei Waschbären! Das Männchen ein halbes Jahr, das Weibchen zwei Jahre, zusammen also drittehalb Jahre alt!“
Rings drängte sich die Menge, neugierig, nähere Kenntnis zu erhalten über all diese den übrigen, denen sie sonst im Leben begegnete, so unähnlichen Tiere. Dabei stritt sie sich herum und bedauerte ihre Dummheit, die sich auch auf den schweißtriefenden Gesichtern ausprägte.
„Der amerikanische Vogel Strauß!“ fuhr der Mann im grünen Wams fort. „Macht es nicht wie der Kuckuck, sondern legt selber seine Eier!“
Hier hielt es Johann für angemessen, zu bemerken: „Seht doch! Welch seltsame amerikanische Mode!“
Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)