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Seite:Zapolska Käthe.djvu/316

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sie ein, um das Gespräch fortzusetzen. „Käthe ist ein Kernmädel, und Sie müssen Vertrauen zu ihr haben, denn Sie werden doch ein Paar – “

„Wie? Ein Paar?“ unterbrach er sie heftig. „Hat sie etwa sowas gesagt?“

„Freilich, soeben noch“, log Rosa, um noch Näheres zu erfahren.

Und Johanns Aufregung kam ihr dabei zu Hilfe.

„O, diese Jesuitin!“ rief er wütend. „Ich weiß, daß sie nach dem Altare riecht. Mit mir aber soll sie dabei keinen Staat machen. Mag sie sich einen anderen Freier suchen. Ich bin dazu nicht geschaffen.“

„Versprachen Sie ihr denn aber nicht die Ehe?“ fragte Rosa weiter. „Denn ohne dem läßt sich doch ein ordentliches Mädchen auf so etwas nicht ein.“

„Ei was! Narrenspossen! Ein Narr denkt an heiraten!“

Im Grunde der Seele aber dachte er anders. Allerdings hatte er ihr die Ehe versprochen, komme was da wolle, und Käthe war noch unbescholten, ehe es so weit kam. Vielleich tat er sogar unrecht, sich zu einem Versprechen hinreißen zu lassen, welches er nicht zu halten dachte. Weshalb aber glaubte sie ihm?

Wußte sie etwa nicht, daß ein Mann in solchem Augenblicke das Blaue vom Himmel herunterschwört und doch nicht ans Heiraten denkt?!

Trotzdem beschlich ihn eine seltsame Unzufriedenheit mit sich selbst, die er aber mit der verkehrten

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/316&oldid=- (Version vom 1.8.2018)