Johann Wilhelm Wolf (Hrsg.): Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde, Band I | |
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Er meint es süng ein nachtigal,
da wars ein junkfraw fein,
und kan sie ihm nicht werden
trawret das herze sein, trawret das etc.
Dies lied hat Hans Sachs in dem fastnachtspiel der Neidhart mit dem feihel (veilchen) vom 7. februar 1562 aufbewahrt. Nürnberger ausgabe seiner gedichte 1578. band 4. theil 3. s. 50.
Thunar’s verehrung hat in unsern frühlingsgebräuchen (fastnacht, s. Peter, ostern, maitag, pfingsten), in dem aberglauben und der sprache des volkes reiche überbleibsel gelassen, – auf Gwoden weisen die bräuche der ärnte, der hahn bei hochzeiten und neubauten, die wölfe deren fuß die blühende saat segnet, die raben welche alles wissen, ewige, hohe und Jåil-jäger, – auf Hirmin (Hiärmen) die sprüche vom drückenden alp[1] und gestürzten volksgott[2], von der übrigen schaar der alten götter sind nur wenige namenlose bezüge aufzufinden.
Dürftiger sind die stoffe, welche göttinnen betreffen, wenn man absieht von den überall vorkommenden witte-juffer- und witte-wywer-sagen; aber ungleich größer ist die zahl der namen, auf welche unsere überlieferungen schließen lassen: Zimbe, Spurke, Hirke oder Hurke, Wulle, Lulla, Griate, Berhte und Hulde, Frta. in den meisten, wenn nicht in allen, wird man nur andere benennungen, höchstens entfaltung der mutter erde (Tamfana, Nerthus,
Johann Wilhelm Wolf (Hrsg.): Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde, Band I. Dieterische Buchhandlung, Göttingen 1853, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_fuer_deutsche_Mythologie_und_Sittenkunde_-_Band_I_Seite_394.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)